Zwangsprivatisierungen in Griechenland
Krisenprofiteure am Beispiel Fraport
Freitag, 1. Juli 2016, 19 Uhr
DGB Haus, Wilhelm-Leuschner-Saal Keithstraße 1-3, Nähe Wittenbergplatzthstraße 1-3, Nähe Wittenbergplatz
Eine Veranstaltung von: Bündnis Griechenlandsolidarität Berlin und Initiative: Respekt für Griechenland
Zum Inhalt der Veranstaltung:
Zu den zentralen Auflagen der Troika gegenüber Griechenland gehört der Zwang zur Privatisierung öffentlichen Eigentums, wie beispielsweise der Häfen von Piräus und Thessaloniki sowie zahlreicher Flughäfen. Die deutsche Flughafenbetreibergesellschaft Fraport AG hat gemeinsam mit ihrem griechischen Partnerunternehmen Copelouzos für 14 Flughäfen die Betreiberrechte für 40 Jahre erworben. Es sind genau die Flughäfen, die aufgrund ihrer Lage in populären Touristengebieten wie Korfu, Rhodos, Kos, Mykonos und Santorini, zu den wenigen gewinnbringenden griechischen Staatsunternehmen gehören. Offiziell wird dieser Deal als »Win-Win«-Situation für beide Seiten dargestellt. Die Details des Vertrags aber machen deutlich: Fraport kassiert – Athen zahlt.
Mehrheitseigner der Fraport AG sind das Land Hessen und die Stadtwerke Frankfurt. So ist ein Unternehmen, das sich im Besitz eines deutschen Bundeslandes und einer deutschen Stadt befindet, Nutznießer der erzwungenen Privatisierung und der erwarteten Profite. Auch deshalb geht uns dieser Vertrag etwas an.
Niels Kadritzke spricht bei der Veranstaltung über die Hintergründe der Flughafen-Privatisierung und wird brisante Einzelheiten des Fraport-Vertrages vorstellen. Kostas Nikolouzos wird über die Auswirkungen des Verkaufs auf die griechischen Kommunen und den Widerstand gegen die Privatisierung sprechen. Zu diskutieren sind Möglichkeiten zur Gegenwehr: Was können die Gewerkschaften und andere demokratische Kräfte tun, um eine Umkehr der Politik zu erzwingen?
Das Podium:
Kostas Nikolouzos Bürgermeister von Korfu
Niels Kadritzke LE MONDE dipomatique - deutsche Ausgabe
Moderation: Eva Micropoulos Funkhaus Europa
Die Diskussionsveranstaltung findet anlässlich des 1. Jahrestages des Referendums vom 5.7. statt, bei dem über 61% der GriechInnen mit Οχι gegen das Kürzungsdiktat gestimmt haben. Dieses Referendum war der bisher deutlichste Ausdruck des demokratischen Widerstands einer Bevölkerung gegen die herrschende europäische Krisenpolitik. Trotzdem wurde die Fortsetzung der Austeritätspolitik von der Troika durchgesetzt - mit katastrophalen Folgen.