Eisenbahnunglück in Griechenland: eine Katastrophe mit Ansage
Vortrag (präsenz/online): Hintergründe und Folgen des Zugunglücks in Griechenland
Beim Eisenbahnunglück im Februar starben 57 Menschen. Zehntausende Demonstranten gingen aus Protest gegen den maroden Zustand der Bahn auf die Straße. Die griechischen Eisenbahner waren in einen Dauerstreik getreten. Das Unglück hätte vermieden werden können. Trotz jahrelanger Warnungen der Bahngewerkschafter, der EU und vieler anderer wurde der desolate Zustand von Netz und Bahn nicht verbessert. Durch die verordnete Sparpolitik und den Privatisierungszwang trägt auch die EU ein erhebliches Maß an Schuld. Die Referentin Evridiki Bersi schreibt als Journalistin seit Jahren über diesen Skandal.
Nach dem Zugunglück hieß es sehr oft, dieses grauenvolle Ereignis habe das Fass zum Überlaufen gebracht. Gerade die junge Generation würde den Mächtigen im Lande jetzt ihre Verantwortungslosigkeit nicht mehr durchgehen lassen. Die meisten Todesopfer waren junge Menschen gewesen. Das Ergebnis der Wahl am 21. Mai lässt aber befürchten, dass Ministerpräsident Mitsotakis sein Programm des autoritären Umbaus fortsetzen kann. Haben die meisten jungen Leute, die im März und April auf die Straßen gingen, bereits resigniert? Es bleibt die Hoffnung, dass neue Formen des Widerstandes entstehen werden, so wie es in den Jahren nach 2009 der Fall war. Auch die aktuelle Stimmung in Griechenland wird an diesem Abend Thema sein.
Veranstalter: Bündnis Griechenland Solidarität Berlin in Kooperation mit:
attac Berlin, AK Internationalismus IGM Berlin, Europareferat der Rosa Luxemburg Stiftung, Haus der Demokratie und SoliOli
Die Veranstaltung kann auch online über diesen Link verfolgt werden: https://www.youtube.com/watch?v=8IeXBuLZKdE