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Selbstverständnis von Attac Berlin – Vorschlag für einen Attac-Konsens

Attac agiert als breites Bündnis verschiedener linker und antifaschistischer Gruppen und Einzelpersonen, und setzt damit der Zersplitterung emanzipatorischer, solidarischer Bewegungen eine bunte Vielfalt entgegen.

Unsere Diskussionskultur ist von einer verständnisvollen Umgehensweise miteinander geprägt. Wir streiten engagiert und mit gegenseitigem Respekt füreinander darüber, wie wir am besten mit politischen Herausforderungen umgehen und unsere Ziele erreichen können. Solange Einigkeit besteht in den hier formulierten Grundsätzen, war und ist Pluralismus eine Stärke von Attac.

Attac kämpft sachlich fundiert und mit demokratischen Mitteln:

  1. für globalen Frieden, Abrüstung und Humanismus,
  2. für politische, ökologische und soziale Menschenrechte weltweit,
  3. für globale Klimagerechtigkeit, Umwelt- und Naturschutz
  4. für Demokratie, emanzipatorische Teilhabe und regionale Selbstbestimmung,
  5. für Gemeingüter wie Gesundheitswesen, Wasser, öffentlicher Verkehr etc. in öffentlicher Hand,
  6. für fairen Handel und Steuergerechtigkeit
  7. für Transparenz und Whistleblowerschutz
  8. für Kapitalismuskritik, die auf Selbstverwaltung, Vergesellschaftung von Eigentum und gerechte, globale Verteilung abzielt und die Notwendigkeit von transnationalen und ökologischen Lösungen betont,
  9. für ein solidarisches Europa und eine solidarische Weltwirtschaft
  10. für Geschlechtergerechtigkeit und Akzeptanz von Diversität

Attac positioniert sich entschieden

  1. gegen Krieg und Kriegshetze weltweit,
  2. gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie
  3. gegen Ausgrenzung, Antifeminismus und Chauvinismus,
  4. gegen neoliberal geprägte Gesellschafts- und Wirtschaftstheorien,
  5. gegen Kapitalismus und Wachstum auf Kosten von Menschen und Umwelt,
  6. gegen die Patentierung von Lebewesen, Gemeingütern, Pflanzen und Saatgut,
  7. gegen Lobbyismus, Korruption
  8. gegen Kartellbildung, Vermögensakkumulation und die damit einhergehende Machtkonzentration
  9. gegen egoistische oder profitorientierte Interessen von Einzelpersonen, Organisationen, Institutionen und Unternehmen, die das Wohl der Gemeinschaft, die Menschenrechte und das Erreichen globaler Gerechtigkeit bedrohen
  10. gegen autoritäre Welterklärungen und Staatsformen,
  11. gegen alle verwandten Ideologien, beispielsweise neurechte, nationalistische, kriegstreibende und menschenverachtende Überzeugungen, die zu Hass und Verachtung aufstacheln, oder Weltanschauungen, die wie etwa bei QAnon, auf nicht begründbaren Annahmen beruhen und Zwecke verfolgen, die den oben genannten Zielen zuwiderlaufen.

Attac setzt demagogischen Legendenbildungen die Forderung nach rückhaltloser Aufklärung realer Verschwörungen wie den NSU-Morden entgegen.

Attac vertritt emanzipatorische Gesellschaftsentwürfe, die sich in ihrer Kritik an den herrschenden Zuständen immer auf die zugrundeliegenden sozialen Ursachen der Krisen beziehen.
Emanzipatorische Globalisierungskritik ist solidarisch. Sie verfolgt friedliche, soziale Ziele, von denen nicht einzelne oder wenige, sondern die Menschheit und die Welt insgesamt profitieren.

Im Namen von Attac ist keine Zusammenarbeit mit Menschen, Gruppen, Parteien und Bündnissen möglich, die gegen dieses Selbstverständnis verstoßen, außerhalb dieser Werte liegende Positionen vertreten oder sich nicht klar von solchen Überzeugungen abgrenzen. Jede öffentliche Gemeinsamkeit mit diesen Kräften würde deren reaktionärem Gedankengut eine Plattform bieten und damit den eigenen politischen Einfluss schwächen.

Öffentliche Auftritte und Äußerungen im Namen von Attac grenzen sich klar gegenüber nichtemanzipatorischen, autoritären, rechten und rechtspopulistischen Gedankengut ab.

Gerade in Krisenzeiten, die von einer starken Verunsicherung in Teilen der Bevölkerung begleitet wird, gilt es, geschlossen und offensiv mit einem klaren politischen Profil für friedliche und demokratische Wege zu einer solidarischen Weltwirtschaft zu streiten.

Nur wenn wir zusammenhalten, haben wir genug Kraft, alle gemeinsamen Ziele zu erreichen.

 

Für globale Gerechtigkeit – eine solidarische Welt ist möglich!

 

Enthält Zitate aus der Attac-Rats-Erklärung von 2012 und aus der Erklärung des Attac-Kokreises zum 8. Mai 2021.