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Forderungen aus der Podiumsdiskussion zum Film "Discount Workers" vom 16.10.2023

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Attac Berlin

Podiumsdiskussion zum Film "Discount Workers" vom 16.10.2023: v.l.n.r. Artemisa Ljarja (Clean Clothes Campaign), Karola Knuth (Bundesvorstand BUNDjugend), Wolfgang Strengmann-Kuhn (MdB für B90/DieGrünen), Christopher Patz (Regisseur des Films "Discount workers"), Frank Steudel (Attac Berlin, Moderator)

Noch einmal vielen Dank an alle Podiumsteilnehmer*innen für die interessante Diskussion. Es kristallisierten sich vor allem folgende Forderungen an die Politik heraus:

Artemisa Ljarja (Clean Clothes Campaign, Referentin Initiative Lieferkettengesetz) zu der Frage, welche Punkte die entscheidenden sind, damit sich solche Katastrophen wie bei Ali Enterprises in Zukunft nicht wiederholen bzw. die schuldigen Unternehmen zumindest zur Rechenschaft gezogen werden können:

  • Es bedarf einer stark verankerten zivilrechtlichen Haftung!
    Auf keinen Fall darf es zu einer "Safe-Harbour-Klausel" kommen, die insbesondere von Deutschland gefordert wurde und nach der sich Unternehmen durch Zertifizierungsfirmen aus der Verantwortung stehlen können.
  • Die Verantwortung muss sich auf die gesamte Wertschöpfungskette beziehen!
    Oft sind die am stärksten gefährdeten Arbeiter*innen nur informell bei Subunternehmen beschäftigt und hätten sonst keinen Schutz.
  • NGO's und Gewerkschaften müssen besser eingebunden werden!

Karola Knuth (Bundesvorstand BUNDjugend) auf die Frage, welche Punkte die entscheidenden sind, damit umweltrechtliche Sorgfaltspflichten nicht zum zahnlosen Tiger werden:

  • Der Klimaplan muss eindeutige Klimaziele über die gesamte Wertschöpfungskette enthalten!
  • Die  Umsetzung des Klimaplans muss sanktionierbar und verpflichtend werden!
    Gerade in diesem Punkt sollte sich Deutschland seiner Blockadepolitik entledigen.
  • Es sollten alle wichtigen Umweltschutzabkommen implementiert werden!
    (Das deutsche Lieferkettengesetz erwähnt nur zwei / drei spezielle Abkommen.)

Wir richten diese Forderungen allgemein an die deutsche Politik und wir geben sie Wolfgang Strengmann-Kuhn, MdB für B90/DieGrünen und verantwortlich für das Thema EU Lieferkettengesetz in seiner Fraktion, mit auf den Weg. Auf der Veranstaltung sagte er fraglos treffend: "Unser Wohlstand beruht auf der Ausbeutung von Mensch und Umwelt." Das darf nicht so bleiben. Deutschland hat eine mitentscheidende Stimme im EU Rat, welcher im derzeitigen Trilogverfahren seinen in vielen Punkte destruktiven Standpunkt für ein effektives Lieferkettengesetz aufgeben muss!

unser Einladungstext mit Hintergrundinformationen zum Film "Discount Workers"

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